"an invitation to an exhibition in a laundry" (eine Einladung zu einer Ausstellung in einer Wäscherei) fand in einer Wäscherei und einem Hinterhof in Karlsruhe statt, einem Raum, der bisher nur für private Zwecke genutzt wurde. Das 18-tägige Programm erzählt von der alltäglichen und handwerklichen Arbeit der Wäscher*innen und dem Stigma, dem sie ausgesetzt sind. Das Waschen der Wäsche wird zu einem Referenzraum, um sich mit der Schnittstelle von Care-Arbeit und Lohnarbeit auseinanderzusetzen.
Beschreibung (en)
"an invitation to an exhibition in a laundry" took place in a laundry room and backyard in Karlsruhe, a space that has only been used for private purposes. The program that lasted 18 days tells of common and manual work of washerwomen* and the stigma they are exposed to. Doing the laundry becomes a reference space to engage with the intersection of care work and wage labour.
"Guter Dinge" ist ein choreografischer Dialog zwischen drei Maschinendingen und einem Performer und verbindet Elemente aus Theaterstück, Installation und Tanz.
Beschreibung (en)
"Guter Dinge" is a choreographic dialogue between three machine-things and one performer, combining elements from theater play, installation and dance.
Aufbau und Organisatorisches:
Das Publikum kann sich frei im Raum bewegen (und dabei den Mindestabstand einhalten).
Für ATELIER No. 64 kann die ursprünglich etwa 40minütige Fassung auf etwa 15 Min gekürzt werden.
Gekürzte Fassung für PACT Zollverein: ca 15min (original ca. 40min)
Gezeiten sind dem Zyklus von Sonne, Erde und Mond unterworfen. Sie sind die Bewegung der Wassermassen des Ozeans, die an den Küsten als periodisches Ansteigen und Absinken des Meeresspiegels in Erscheinung tritt. [...] Gezeiten als Daseinsmetapher umreißen das fortlaufende Ausbalancieren von Kommen und Gehen, Anziehen und Abstoßen, Sich zeigen und entziehen. [...] "Tide" überträgt dieses Verständnis der Gezeiten in eine kontinuierliche, non-lineare Bewegung im Ausstellungsraum.
Beschreibung (en)
Tides are subject to the cycle of the sun, earth and moon. They are the movement of the water masses of the ocean, which appears on the coasts as a periodic rise and fall of the sea level. [...] Tides as a metaphor for existence outline the continuous balancing of coming and going, attracting and repelling, showing and withdrawing. [...] "Tide" translates this understanding of the tides into a continuous, non-linear movement in the exhibition space.
WWWE ist eine 40-minütige, performative Wrestlingshow im öffentlichen Raum. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, deren Crew, eine Band* und eine Moderatorin, die sich gemeinsam mit dem Publikum im Wrestling ausprobieren und die gesellschaftliche Tabuisierung von wütenden Frauen im Ring verhandeln. Wie im Schaukampf üblich, sind die Handlungsabläufe teilweise improvisiert und werden mit Showelementen und Storylines angereichert.
Beschreibung (en)
WWWE is a 40-minute performative wrestling show in public space. The focus is on two women, their crew, a band* and a presenter who try their hand at wrestling together with the audience and negotiate the social taboo of angry women in the ring. As is usual in exhibition wrestling, the action is partly improvised and enriched with show elements and storylines.
Obszön, nerdy und aus Japan: Anime im Fernsehen zu schauen galt in vielen Haushalten in Deutschland als verrufen. Diese Rezeption von Anime entspricht zugleich den exotisierenden Stereotypen, die der (vorgeblich gesittete) Westen auf Japan projiziert. In ihrer Diplomarbeit nutzt Miki Feller Anime als Medium, um über anti-asiatischen Rassismus zu sprechen. Entstanden sind drei Videoarbeiten, die sie in ihrer Ausstellung „Versuche zu überschreiben“ gezeigt hat. Jedes Video erzählt eine eigene Geschichte, die in Karlsruhe spielt, unter anderem am Bahnhof, am Zoo und am Schloss. Es sind Versuche, eine vorherrschend weiße Umgebung zu beschreiben, sich dazu zu positionieren und davon zu distanzieren.
Die Videos wurden in Zusammenarbeit mit folgenden Personen realisiert und ausgestellt: „Versuche zu überschreiben“ mit Max Mandery (Dramaturgische Beratung), Bruno Jacoby (Grafik), Leia Walz (Ausstellungsgestaltung), Jaya Demmer (Textil), Johannes Thimm und Lina Determann (Rampe) / „Auf dem Weg zum Bahnhof“ mit Bruno Jacoby (Grafik) / „Prolog: Im Zoo“ mit Sophia Stadler (Storyboard, Schnitt & Fotos) / „Germania Girl – Konzert im Schloss!“ mit Max Mandery (Dramaturgische Beratung), Bruno Jacoby (Grafik), Yun-Wen Liu (Fotos & Farbkorrektur), Vanessa Bosch (Musik), Ricarda Fischer (Musik & Sounddesign), Meret Bhend und Paulina Mimberg (Farbkorrektur), Luise Peschko (Dialog Editing) sowie Nele Faust, Alejandra Janus, Melanie Berner, Rita Andrulyte, Nini Lü, Jörg Stegmann, Laura Haak und Josefine Scheu (Stimmen).
Obscene, nerdy, and from Japan: In many German households, it was forbidden to watch anime on television. This perception of anime mirrors the exoticizing stereotypes projected onto Japan by the (allegedly civilized) West. In her diploma project, Miki Feller addresses anti-Asian racism in Germany by using anime as the medium. She created three video works and showcased them in the exhibition “Versuche zu überschreiben.” Each video tells a story set in Karlsruhe, for example, at the train station, the zoo, and the castle. These videos serve as attempts to describe a predominantly white environment, to position oneself in relation to it, and to distance oneself from it.
The videos were created and presented in collaboration with the following people: "Versuche zu überschreiben" with Max Mandery (dramaturgical consultation), Bruno Jacoby (graphics), Leia Walz (exhibition design), Jaya Demmer (textile), Johannes Thimm, and Lina Determann (ramp) / "Auf dem Weg zum Bahnhof" with Bruno Jacoby (graphics) / "Prolog: Im Zoo" with Sophia Stadler (storyboard, editing & photos) / "Germania Girl - Konzert im Schloss!" with Max Mandery (dramaturgical consultation) Bruno Jacoby (graphics), Yun-Wen Liu (photos & color grading), Vanessa Bosch (music), Ricarda Bosch (music), Ricarda Fischer (music & sound design), Meret Bhend and Paulina Mimberg (color grading), Luise Peschko (dialog editing) as well as Nele Faust, Alejandra Janus, Melanie Berner, Rita Andrulyte, Nini Lü, Jörg Stegmann, Laura Haak, and Josefine Scheu (voice acting).
Ob Raum, Bild, Text, Objekt oder System – Gestaltung ist immer auch Kommunikation. Gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden Radikalisierung, Segmentierung und Polemisierung von gesellschaftlichen Diskursen erscheint das Verhältnis von Gestaltung und Kommunikation heute brisanter denn je. Es entstehen immer neue Kommunikationsmedien, -kanäle, -räume und -systeme. Maschinen, Objekte, ja ganze Umgebungen werden zu eigenständigen Akteuren die mit uns kommunizieren und auf diversen medialen Ebenen in Interaktion treten. Wie sind die Kontexte, Möglichkeitsbedingungen und Wirkungszusammenhänge gestalteter Kommunikation heute zu verorten? Welche Begriffe sind notwendig um das Verhältnis von Gestaltung und Kommunikation aus heutiger Sicht zu konzeptualisieren?
Die Konferenz “Matters of Communication” schafft einen Raum der Auseinandersetzung darüber wie Kommunikation heute gestaltet wird, und wie Gestaltung heute kommuniziert.
Was sind richtungsweisende Ansätze und Methoden einer gestalterischen Forschung in Bezug auf die Kommunikation mittels, und innerhalb zeitgenössischer Ausdrucksformen, sowie kultureller und wirtschaftlicher Produktion? Wie reflektieren Forschungsprojekte die “Matters of Communication”, also die Form und Materialität gestalteter Kommunikation, und deren Rolle bei der Entstehung von Zuschreibungen und Interpretationszusammenhängen? Welche Rolle spielt Designforschung bei der Entwicklung von relevanten Fragestellungen und Lösungsansätzen? Wie findet Theoriebildung und eine Übersetzung in Lehre und Praxis statt?
PROGRAMM
Das Programm besteht aus Vorträgen, Diskussionen und Workshops, die in vier Themengebiete gefasst sind:
Sprache und Bild (auf Deutsch) Die Gestaltung von Kommunikation bewegt sich seit jeher zwischen den eher denotativen Qualitäten des geschriebenen Wortes und dem größeren konnotativen Freiraum des Bildes. Je nach gestalterischer Auffassung dient die visuelle Gestaltung der Unterstützung des Kommunikationsflusses, oder sprengt mit expressivem Gestus gewohnte visuelle Darstellungsformen. Wie wird Kommunikation in Sprache und Bild heute gestaltet, wahrgenommen/rezipiert und interpretiert? Was sind Einflussfaktoren, die auf die Gestaltung von visueller Kommunikation einwirken? Welchen Einfluss nimmt die visuelle Kommunikation auf herrschende gesellschaftliche Diskurse?
Raum und Inszenierung (auf Englisch) Von Unorten über Nutzbauten bis zu narrativen Erlebnisräumen, vom physikalischen Gebäude über augmentierte Hybridwelten bis zur virtuellen Realität – Räumlichkeit präsentiert sich vielschichtiger denn je. Wie funktionieren zeitgenössische Räume als Kommunikationsschnittstellen? Wie wird mit der Gestaltung dieser Räume argumentiert, erzählt und vermittelt? Welche Rolle spielt die Simulation als eine spezifische Ausdrucksform im Kontext wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fragestellungen?
Objekt und Interaktion (auf Deutsch) Gestaltete Objekte sind sowohl eine Kombination aus Material, Funktion und Ästhetik als auch eine Schnittstelle in komplexen technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Wie wird die Kommunikation zwischen Objekten und Menschen, sowie zwischen Menschen mittels Objekten, heute gestaltet? Wie kommunizieren diese Objekte in Bezug auf ihre Stellung in wirtschaftlichen und ökologischen Kreisläufen? Welche Rolle spielt die Materialität bzw. die Immaterialität in Bezug auf die kommunikativen Fähigkeiten von Objekten?
Gesellschaft und System (auf Englisch) Komplexe Systeme wie Computer, Unternehmen oder Gesellschaften basieren auf dem ständigen Austausch von Stoffen, Energien, Symbolen und sind dadurch per se kommunikative Systeme. Wie werden solche Systeme gestaltet? Wie geht Gestaltung mit verschiedenen Anspruchsgruppen in diesen Systemen um? Was bedeutet gute Kommunikation in einem System, und wie werden Reibung und Konflikt als produktive Kräfte genutzt?
Whether space, image, text, object or system – design is always also communication. Against the backdrop of increasing radicalization, segmentation and polemization of social discourses, the relationship between design and communication seems more volatile today than ever. New communications media, channels, spaces and systems are constantly emerging. Machines, objects, even entire environments become independent actors that communicate with us and interact on various media levels. How can we sound out the contexts, the conditions that lead to possibility and the interdependencies of impact with regard to designed communication? What concepts are needed to conceptualize the relationship between design and communication from a present-day point of view?
The DGTF conference “Matters of Communication” creates a space for discussion about how communication is designed today and how design is communicated today. What are the pioneering approaches and methods of design research in relation to communication through and within contemporary forms of expression, as well as cultural and economic production? How do research projects reflect “Matters of Communication”, i.e. the form and materiality of designed communication, and their role in the emergence of attributions and interpretation contexts? What is the role that design research plays in the development of relevant questions and solutions? How is theory formation and translation into teaching and practice carried out?
PROGRAM
The program consists of lectures, discussions and workshops grouped into four thematic areas:
Language and Image (in German) The design of communication has always moved between the more denotative qualities of the written word and the greater connotative freedom of the image. Depending on the creative conception, the visual design serves to support the flow of communication or, with an expressive gesture, breaks with the usual forms of visual representation. How is communication in language and image designed, perceived/received and interpreted today? What are the factors that influence the design of visual communication? What influence does visual communication have on prevailing social discourses?
Space and staging (in English) From non-places to utility buildings to narrative experience spaces, from physical buildings to augmented hybrid worlds to virtual reality - spatiality is more complex than ever. How do contemporary spaces function as communication interfaces? How is the design of these spaces used to argue, narrate and communicate? What role does simulation play as a specific form of expression in the context of economic and social issues?
Object and Interaction (in German) Designed objects are a combination of material, function and aesthetics as well as an interface in complex technological, economic and social contexts. How is communication between objects and people, and between people and objects, organized today? How do these objects communicate in relation to their position in economic and ecological cycles? What role does materiality or immateriality play in relation to the communicative abilities of objects?
Society and system Complex systems such as computers, companies or societies are based on the constant exchange of materials, energies and symbols and are therefore communicative systems per se. How are such systems designed? How does design deal with different stakeholder groups in these systems? What does good communication mean in a system, and how are friction and conflict used as productive forces?